Problematische Pflanzen

Pflanzen auf Wanderschaft

Spätestens seit Beginn des Ackerbaus werden Pflanzen zwischen Menschen ausgetauscht. Mit steigender Technisierung nahm der Handel zu und die Transportwege wurden größer. Es gehört heute zur Normalität, dass Zier- und Nutzpflanzen zwischen den Kontinenten gehandelt oder als blinde Passagiere eingeschleppt werden.

Was sind invasive Neophyten?

Als invasive Neophyten gelten die gebietsfremden Pflanzen ferner Länder, die heimische Arten oder Lebensräume gefährden. Sie konkurrieren mit heimischen Pflanzen und können diese sogar verdrängen.

38 der 450 etablierten Neophyten gelten in Deutschland als invasive Pflanzen. In der Nordeifel sind vor allem Japanischer Staudenknöterich, Drüsiges Springkraut, Riesenbärenklau, Spätblühende Traubenkirsche, Kanadische Goldrute, Vielblättrige Lupine oder Spierstrauch zu finden.

Heimische Natur in Gefahr!

Invasive Pflanzen bieten heimischen Tieren weniger Nahrung und Lebensraum als heimische Pflanzen. In der Eifel bildet beispielsweise das Drüsige Springkraut so große Bestände aus, dass viele andere Pflanzen komplett überwachsen werden.

Auch gesundheitliche Schäden können durch manche invasiven Neophyten ausgelöst werden: Der Riesenbärenklau verursacht beispielsweise bei Hautkontakt schwere Verbrennungen.

Wirtschaftliche Probleme bereitet der Japanische Staudenknöterich. Er bildet ein unterirdisches Wurzelgeflecht aus dem im Frühjahr die meterhohen Triebe wachsen. Wurzeln und Triebe durchwachsen Mauern und Asphaltdecken und sprengen sie durch ihr Dickenwachstum auseinander.

Uferböschungen werden destabilisiert. Die Kosten für die Rettung von Gebäuden und Infrastruktur verschlingen jährlich deutschlandweit mehrere Millionen Euro.

Das Anpflanzen und Verbreiten von invasiven Neophyten ist gesetzlich verboten (§40 BNatSchG)! Grundstückseigentümer sind für die Entfernung invasiver Arten verantwortlich und/oder müssen Maßnahmen zur Bekämpfung dieser dulden. Hohe Bußgelder sind möglich!

Ausgebüchst!

Zierpflanzen können über mehrere Wege aus Ihrem Garten in die Natur gelangen und sich dort ansiedeln. Die Samen werden vom Wind oder von Vögeln fortgetragen. Starkregen kann ganze Pflanzen oder Pflanzenteile aus Gärten verschleppen. Über Reifenprofile können Samen von Pflanzen weit verteilt werden.

Illegaler Grünabfall

Wer kennt das Problem nicht: Die Gartenarbeit ist getan und der Grünschnitt soll noch schnell entsorgt werden. Aber wohin mit Laub und Grünschnitt, wenn der Grünabfall-Container erst Tage später kommt?

Viele Gärtner lagern ihre Gartenabfälle an Waldrändern oder sogar an Bachufern ab. Die Entsorgung der Grünabfälle in der Natur bringt jedoch viele langfriste Schäden für das Ökosystem mit sich. Invasive Pflanzen können hier aus Wurzelstücken oder Samen neue Pflanzen austreiben. Der Japanische Staudenknöterich treibt sogar aus Teilen des Pflanzenstängels zunächst Wurzeln und dann eine komplett neue Pflanze aus.

Sie können uns im Kampf gegen invasive pflanzen unterstützen:

Entsorgen Sie invasive Pflanzen und deren Wurzeln ausschließlich in der Restmüllverbrennung. Entsorgen Sie Ihren übrigen Grünschnitt in den Grüncontainern. Termine und Standorte können Sie dem örtlichen Abfallkalender entnehmen.

So sind wir in der Lage, sensible Biotope und Schutzgebiete zu erhalten - zum Schutz von Natur, Landschaft und Mensch.

Das Drüsige Springkraut - Schönheit aus dem Himalaja
GoldruteKanadische Goldrute - Goldenes aus Übersee
SpierstrauchSpierstrauch - stammt aus asiatischen und nordamerikanischen Gebieten
RiesenbärenklauRiesen-Bärenklau - Feuerteufel aus dem Kaukasus
Japanischer StaudenknöterichJapanischer Staudenknöterich - Kraftpakete aus Ostasien
Flächige Ausbreitung von SpringkrautUnkontrollierte Ausbreitung von Springkraut
Staudenknöterich durchdringt ApshaltStaudenknöterich durchdringt die Asphaltdecke